Wie und Wann Aprikosen veredeln? (Prunus armeniaca L.)

Aprikosen sind mit fast jedem Steinobst außer Kirschen kompatibel. In Mitteleuropa werden meisten Pflaumen oder Myrobalanen, auch Kirschpflaumen genannt, als Unterlage verwendet werden.

Eine Besonderheit ist, dass Aprikosen hauptsächlich durch Okulation vermehrt werden. Der beste Zeitpunkt für die Okulation ist von der Unterlage abhängig, auf Pflaumen und Kirschpflaumen bzw. Myrobalanen muss schon früher, im Juli, veredelt werden, bei Pfirsichen und Mandeln löst die Rinde auch im August (bis eventuell in den September) ausreichen.

Reiserveredlungen im Frühjahr (Kopulation, Spalt– und Rindenpfropfen) sind jedoch durchaus auch möglich, aber schwieriger, da die Reiser sehr leicht bei zu warmer Lagerung austreiben oder vertrocknen. Ein Verdunstungsschutz durch Umwickeln mit Parafilm oder frühe Handveredlungen im Januar oder Februar erhöhen die Chancen deutlich (eigene Erfahrungen). Auf große Propfköpfe sollte verzichtet werden, da sie nur schlecht verwachsen.

  • Okulation, im Sommer, Juli-August (September), mit unmittelbar vorher geernteten Reisern
    • auf Pflaumenunterlagen von Juli bis Anfang August
    • auf Aprikosen und Pfirsichsämlinge im August
    • auf Mandelsämlinge von August bis Mitte September
  • Anplatten, im Frühjahr, März (Handveredlung Januar- Februar), mit im Winter geernteten und in Ruhe gehaltenen Reisern, Verdunstungsschutz aus Parafilm empfohlen
  • Kopulation, im Frühjahr, März (Handveredlung Januar- Februar), mit im Winter geernteten und in Ruhe gehaltenen Reisern, Verdunstungsschutz aus Parafilm empfohlen
  • Spaltpfropfen, im Frühjahr, März (Handveredlung Januar- Februar), mit im Winter geernteten und in Ruhe gehaltenen Reisern, Verdunstungsschutz aus Parafilm empfohlen