Veredeln durch Chips

Oder eingedeutscht Spanveredlung ist eine sehr reisersparende Veredlungsmethode, die einen Mittelweg zwischen Okulationen und Reiserveredlungen darstellt. Spanveredlungen können im Winter und frühen Frühjahr, wenn die Unterlagen noch in Ruhe sind, genauso angewandt werden wie im Vollfrühling oder im Sommer.

Aus der Unterlage und dem Edelreis wird ein mehrere cm langer Span geschnitten, wobei der Span des Edelreises zentral ein gut entwickeltes Auge aufweisen sollte. Die einfachste Methode ist es dabei, den Span in zwei Schnitten zu schneiden (1a, 1b). Am besten sollte zuerst der Span an der Unterlage geschnitten werden 1, damit der Edelreisspan (4) sofort eingesetzt werden kann und nach den Abmessungen der Schnitte an der Unterlage zugeschnitten werden kann 3. Beide Chips sollten nach Möglichkeit genau passen, allerdings ist es manchmal auch einfacher, den Edelreischip etwas länger zu schneiden und dann einfach am oberen Ende alles überstehende abzuschneiden. Den eingesetzten Span (5) dann verbinden (6) und gegebenen Falls verstreichen (7), im Sommer oder bei Verwendung von überlappenden Klebebändern, Gummis oder Parafilm ist Verstreichen überflüssig.

Für Chipveredlungen sind nicht unbedingt besondere Veredlungsmesser nötig. Okuliermesser sind nur für dünne Reiser und Unterlagen geeignet, also wie wenn man Okulationen durch Chipveredlungen ersetzt. Kopulationsmesser sind gut geeignet für eigentlich alle üblichen Situationen, in denen Spanveredlungen eingesetzt werden können. Eine Hippe kann jedoch auch verwendet werden, vor allem, für die Schnitte an der Unterlage, wenn diese schon dicker ist. In diesem Fall, kann man auch damit experimentieren, zwei Edelreischips nebeneinander zu setzen.

Chip